Nur noch 151 Tage *cryyyyyy*

Heute mal  ein kurzer Post mit wenig Text, dafür aber mit umso mehr Bildern. Vorletztes Wochenende sind wir nach Apam in der Central Region gefahren. Eine meiner Mitfreiwilligen wurde dort von einem Freund eingeladen und durfte uns netterweise alle mitbringen -yeaah. Ja, eingeladen wofür, wohin, weshalb? Ich versuche gerade die richtigen Worte zu finden um den Ort zu beschreiben aber irgendwie.... Also theoretisch haben wir das Wochenende unter einem riesigen Sonnensegel verbracht, das direkt am Strand, abgelegen von der nächsten Stadt lag.

Um von vorne anzufangen; das Gelände gehört, wenn ich mich recht entsinne, einer Schauspiel Stiftung und wird von deren Mitgliedern, aber auch anderen Artisten genutzt. Einmal im Monat treffen sich dann alle dort, verbringen gemeinsam Zeit, machen Musik , Proben Stücke ein, sind kreativ zusammen  oder erholen sich einfach vom Alltag. 

So haben wir den Tag über die meiste Zeit am Strand verbracht. Später haben wir noch ein paar Spiele zusammen gespielt  und gegen Abend sind ein paar in die Stadt gefahren um Essen zu holen - Reis mit Stew und Chicken. Währenddessen bin ich mit zwei  "Ghanaern" in ein Nachbardorf gefahren. Als wir dann eine kleine Bar gefunden hatten und in Mitte des Dorfes saßen hat sich dann herausgestellt, dass der ältere Mann, mit dem ich die ganze Zeit Englisch gesprochen habe, eine Deutsche Mutter hat (und einen Ghanaischen Vater) und somit perfekt Deutsch spricht. Also es gibt ja viele in Deutschland lebende Ghanaer aber dadurch, dass ich nicht damit gerechnet habe, war es doch schon lustig als er aufeinmal anfing mit mir  Deutsch zu sprechen.

Nachdem wir gegessen hatten, gabs dann noch ein Lagerfeuer, an dem ich auch ruhig hätte einschlafen könnnen. Später sind wir  aber doch nochmal an den Strand gegangen, haben Musik gehört, geredet, gelacht. Der Himmel war klar und voller Sterne. Neben der Musik und unseren Stimmen war nur das Rauschen der Wellen zu hören und auf der anderen Seite der Bucht leuchteten die Lichter der Stadt. Nahezu Perfekt.

Kurz nach Mitternacht sind wir dann zu Bett gegangen. Unter dem Sonnensegel haben wir Moskitonetze aufgehangen unter denen wir geschlafen haben. Eins für je zwei Personen. Leider hatten wir in unserem Netz noch einen dritten Gast - eine Krabbe. Da es aber dunkel war, wir sie erst nur gespürt haben und daher erst dachten es sei eine rießen Kakerlake, kann man sich vorstellen wie laut das Geschreie war. Jetzt im Nachhinein ist es aber so lustig, dass ich jedes mal lachen muss wenn ich nur daran denke.

Da ich die Nacht sowieso nicht schlafen konnte, bin ich am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr wieder aufgestanden um einen Spaziergang am Strand zu machen. Am Strand saß bereits Karl, einer von den Ghanaern, der auch schon wach war. Also sind wir zusammen am Strand spaziert um den Sonnenaufgang zu sehen.

Dann noch kurz zum Schluss: ES SIND NUR NOCH 151 TAGE :((((((  Ja, die Hälfte meines Freiwilligendienstes ist rum und es ist einfach unfassbar wie die Zeit fliegt. Mir kommt es vor als wäre ich erst gestern hier angekommen, dabei sind es schon beinahe 7 Monate. Könnte ich die Zeit nochmal zurück drehen - ich würde es tun. Ich liebe Ghana, Ghana ist ein Teil von mir, meinem Leben geworden und momentan will ich gar nicht daran denken, dass meine Zeit hier nur begrenzt ist.

Seit ein paar Wochen habe ich sogar ständig den selben Albtraum, dass ich von jetzt auf gleich meine Sachen packen muss und einige Monate früher nach Deutschland zurück fliegen muss als geplant - ohne mich von jemandem verabschieden zu können... Naja, hoffentlich bleibt das nur ein Traum, lol.

P.S Der kurze Text von dem ich am Anfang noch sprach ist jetzt doch igendwie etwas länger geworden. Sorryoo